Johanna Digruber und Christian Fröhlich verwandelten das Relikt einer Eventkultur im Naturpark Ötscher-Tormäuer in einen Ort der Kontemplation und der Bildung.
Frau Digruber, Herr Fröhlich, worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Johanna Digruber: Der Umbau einer nutzlos gewordenen Kletteranlage eröffnet neue Möglichkeiten der Naturvermittlung für den Naturpark Ötscher-Tormäuer. Der Turm stammt aus einer Zeit, als Tourist*innen die künstliche Kletterwand dem Naturerlebnis vorgezogen haben. Unsere Intervention steht damit sinnbildlich für einen Paradigmenwechsel – weg von der Eventkultur, hin zur Wissensgesellschaft.
Welche Inspiration liegt diesem Projekt zugrunde?
Christian Fröhlich: Das Programm des adaptierten Turmes geht zurück auf Gartenstrukturen, wie es sie im Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts gab. Sogenannte Folies (»architektonische Ausrufezeichen«) generieren Aufmerksamkeit durch ihr Äußeres und erzeugen Erstaunen ob ihrer Nutzbarkeit. Folies gelten als ein zur Form gewordener Ausdruck von Wunschvorstellungen – meist im Verhältnis von Mensch und Natur. Das oftmals scheinbar Funktionslose dieser Strukturen im Spannungsfeld zwischen Kunst und Architektur versetzt ihre Umgebung in eine ästhetische Beziehung zur Natur.
(Das gesamte Interview finden Sie hier.)